Samstag, 1. September 2012

Beerdigung


Heute wurde die Mutter von einem tansanischen Bischof beerdigt. Die Dame hatte ich erst knappe 2 Wochen vorher kennengelernt, was das Ganze etwas surreal erschienen ließ. Allerdings hatte sie auch mit, laut Angabe, das muss nicht immer stimmen, 93 ein gesegnetes Alter erreicht. Die Beerdigung findet beim Haus der Verstorbenen statt, da sie auch hier beerdigt wird. Es gibt keine öffentlichen Friedhöfe, sondern jedes Haus, bzw jede Familie hat ihren eigenen Friedhof.
Es waren sehr viel Gäste da, unter anderem auch eine Menge afrikanische Bischöfe. Als wir ankamen, waren schon geschätzte 300 Leute da. In der Mitte stand ein wirklich schöner Sarg, das vordere Drittel war aufgeklappt, sodass man die Tote sehen konnte. Auf dem Sarg stand ein Bild der Toten und vor dem Sarg stand ein, ich vermute mal, Messdiener der das Kreuz hielt, welches später auch ihr Grab markieren würde. Jeder ankommende Gast, geht in die Mitte und geht einmal um den Sarg herum, dabei wird gebetet. Manche berühren die Tote dabei auch. Gefühlsmäßig handelt es sich dabei aber nur um wirklich nahestehende Personen. Anschließend geht man zu einem Platz und setzt sich oder muss eben stehen. Dann ging eine Art Messe los, viele Leute sagten was über die Tote und sprachen der Familie ihr Beileid aus. Dabei wurde auch öfters mal gelacht. Trauerstimmung ist also nicht unbedingt angebracht. Auch spielen viele Leute während der Zeremonie mit dem Handy herum und/oder machen Fotos/Videos von der Zeremonie und auch vom Sarg mit der Toten, was auf mich ein wenig befremdlich wirkte. Von der Zeremonie aus geht dann der Trauerzug 50 Meter weiter zum Grab, die Beerdigung selbst findet dann auch nochmal zeremoniell statt, dabei wird viel gesungen. Insgesamt eine interessante, aber eben auch merkwürdige Erfahrung.

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