Montag, 3. September 2012

Festreport.


Gestern war ich beim „Torchlight-Festival“. Anlass ist die tansanische Unabhängigkeit. Laut „Legende“ ist nach der Unabhängigkeit ein Tansanier mit eine Fackel auf den Kilimanjaro gestiegen und dort oben für 2 Jahre geblieben. Die Fackel konnte man in ganz Tansania sehen und alle haben sich gefreut.
Deswegen wird jedes Jahr in einer andere Stadt eine Fackel entzündet. Die Fackel wird dann von einem Komitee durch ganz Tansania getragen und jeden Abend wird in einer anderen Stadt gefeiert.

Gestern ist die Fackel in Bukoba angekommen. Als wir auf dem Festgelände ankamen war es bereits brechend voll. Es gab eine Art Tribüne in U-Form und zwischen den U-Schenkeln stand die Fackel, die von einem Militärkomitee bewacht wurde.

In der Mitte stand der „high-table“ wo die wichtigsten Persönlichkeiten wie zB der Komitee-Leiter oder der district commisioner sitzen. Je weiter man vom „high-table“ entfernt sitzt, desto unwichtiger ist man. Die meisten Leute müssen allerdings außerhalb der Absperrung bleiben, die die Tribüne umgibt.

Auf dem Platz in der Mitte stand ein Moderator der eine Art Tanzwettbewerb leitete. Es gab Tanzwettbewerbe in verschiedenen Kategorien. Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Alte. Jeweils männlich und weiblich getrennt.

Das Voting erfolgte durch die Zuschauer. So wurde über mehrere Runden aussortiert, bis die Top 3 feststand. Diese bekamen vom district commisioner als Belohnung Geld überreicht.

Zwischendrin war eine Stunde Pause, in der das Komitee und eine andere wichtige Leute mit Essen versorgt wurden. Beim Essen ist dann der Strom ausgefallen, sodass alle im Dunkeln, mit Handy-Lampen gegessen haben.

Sehr gefallen hat mir die Art des district commisioners. Die Dame hat ein ähnliches Amt inne, wie bei uns ein Landesminister und ist sich trotzdem nicht zu schade, mit den einfachen Leuten zu sprechen oder bei bedarf auch mal selbst mit anzupacken.

Bei einem Gespräch habe ich ihr genau das auch mitgeteilt, was sie sehr gefreut hat.

Jetzt bin ich eingeladen sie in ihrem Büro zu besuchen. Bin mal gespannt ob ich dazu irgendwann mal die Zeit finden.

Das Festival war an einem Sonntag und ging bis Montagmorgen um 7Uhr.

Viele Leute sind also direkt vom Fest-Gelände zur Arbeit gegangen.

Da hier allerdings bei der breiten Masse das Arbeitspensum, bedingt durch eine andere Arbeitsmoral als wir sie in Deutschland kennen , recht gering ist, stört das wohl niemanden.

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