Montag, 21. Januar 2013

Motorrad


Da ich nun seit einiger Zeit auf 2 Rädern unterwegs bin, finde ich es ist an der Zeit um mal ein wenig darüber zu berichten. Motorrad heißt im Swahili pikipiki, der Kürze halber meistens einfach nur piki genannt. Aus demselben Grund wird auch meistens innerhalb der Freiwilligencomunity vom piki gesprochen, solche kleinen Swahili-Begriffe bürgern sich recht schnell ein, selbst wenn man deutsch spricht.
Zuerst einmal: Ich liebe mein piki!
Es macht mich wesentlich mobiler als ich es zu Fuß wäre, erhöht meine Spontanität und ermöglicht es mir schwere Dinge recht zügig zu transportieren. Das Gefährt wurde mir von der Arbeit gestellt, ist als quasi mein Dienstwagen. Grund dafür ist mein doch recht langer Weg zur Arbeit. Zu Fuß würde ich dafür locker eine Stunde hin und vermutlich noch länger zurück, da es dann bergauf geht. Reparaturen und Benzin muss ich leider selbst zahlen, aber die Vorteile sind das durchaus wert.
Zuerst einmal: In Tansania herrscht Linksverkehr! Was zu Beginn durchaus sehr gewöhnungsbedürftig war. Die Teilnahme am tansanischen Straßenverkehr erfordert meines Erachtens mehr Aufmerksamkeit, als die Teilnahme am deutschen Straßenverkehr. Die Fahrausbildung ist hier vorsichtig ausgedrückt nicht so hochwertig, wie man das aus Deutschland kennt und die Straßenverkehrsordnung ist häufig eine reine Auslegungssache. Wodurch sich aber durchaus auch Vorteile ergeben! Wenn es weniger Regeln gibt, kann jeder für sich individuell seine Art finden sich fortzubewegen. Trotz des vermeintlichen Chaos auf den Straßen passieren doch verhältnismäßig wenige Unfälle. Das Fahrverhalten ist zwar oft wenig vorausschauend, dafür aber passiv. An Kreuzungen entscheidet oft nicht das Regelwerk, sondern die Absprache per Blickkontakt. Unverzichtbare Kommunikationsmittel sind hierbei Lichtsignale, Hupe und Körpersprache. Eine Standartregel ist eine Art „Recht des Stärkeren“, sprich je schwerer oder stärker motorisiert das Gefährt ist, desto eher hat es Vorfahrt. Wenn man also piki fährt, wird man gegenüber einem LKW nicht auf die Rechts-Vor-Links-Regel beharren, gegenüber einem Fahrrad aber schon. Das ergibt sich oft auch aus den teilweise recht langen Bremswegen, auf Grund abgenutzter Bremsen. Ich habe bisher nur Erfahrungen in Bukoba als aktiver, motorisierter Verkehrsteilnehmer und kann daher nicht für andere Städte sprechen. Eine Besonderheit Bukobas ist sicherlich, dass es wesentlich mehr pikis als Autos gibt und allgemein recht langsam gefahren wird. Was sicherlich auch einen Grund für die wenigen Unfälle ist. Viele Straßen sind in regelmäßigen Abständen durch „Speedbumps“ unterbrochen, weswegen man nicht zu schnell fährt. Diese „Speedbumps“ sind mit einer Höhe von z.T. 50Cm durchaus Ernst zu nehmen, wenn man einen übersieht und mit zuviel Geschwindigkeit darüber fährt, ist das mindestens unangenehm, im schlimmsten Fall kann man durchaus die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren. Aus diesem Grund sind die „Speedbumps“ eine bevorzugte Stelle für Polizeikontrollen. Einfach aufs Gaspedal treten funktioniert da nämlich nicht. Die Polizisten in Tansania lassen durchaus mit sich reden, dabei hat viel mit dem richtigen Auftreten zutun und weniger mit Argumenten, aber das trifft ja auf fast alle Situationen in Tansania zu. Im Zweifelsfall kann ein gewisser Betrag, den Herrn Polizisten auch gnädig stimmen.
Für mich ist das piki größtenteils ein Mittel zur Personenbeförderung, weniger um Lasten zu befördern. Für die Tansanier ist das etwas anderes. 5 volle Kästen Bier sind kein Problem für einen geübten Piki-Fahrer. Auch Tiere werden mit dem piki transportiert, geschätzte 5 lebende, an den Füßen zusammengebundene Hühne pro Lenkerseite habe ich schon mehrfach gesehen. Vom Korb auf dem Rücksitz, welcher höher ist als der Fahrer selbst, ganz zu Schweigen.
Einzige Limitierung für das fahren mit dem piki ist meistens das Wetter. Bei Regen reduziert man das Fahren mit dem piki aufs Minimum und nicht zu Unrecht. Man rutscht recht schnell weg. Während man wenn es trocken ist nur auf den Staub auf den Straßen achten muss, ist bei Regen langsames fahren und vollste Aufmerksamkeit gefragt. Starke Steigungen sind dann zT unpassierbar. Da mein Haus auf einem Berg liegt, gilt es also genau abzuwägen, ob eine Fahrt bei Regen sinnvoll ist, ob ich zurückkomme ist nämlich nicht garantiert.

Sonntag, 18. November 2012

Führerschein


Aus versicherungstechnischen Gründen und weil ich vorhaben mir den Führerschein in Deutschland anerkennen zu lassen, habe ich mich dazu entschieden einen regulären tansanischen Führerschein zu machen.
Das Ganze war einfacher als gedacht und ging auch schneller von Statten als befürchtet.
Ich bin also erst einmal zum zuständigen Ministerium gegangen und hab mich erkundigt was ich dafür benötigen würde. Ich bräuchte eine Bestätigung von der Fahrschule, das ich diese erfolgreich absolviert habe, dann müsste ich den Antrag stellen, der müsste von der Polizei genehmigt werden und dann würde ich meinen Führerschein bekommen. Das alles wäre aber völlig unnötig, da ich ja Mzungu wäre, mich also niemals jemand anhalten würde. Außerdem hätte ich ja meinen internationalen Führerschein. Ich habe denen dann erklärt, dass ich ja nur einen Auto- und keinen Motorradführerschein hätte und ich hier quasi nur Motorrad fahren würde.
Soweit so gut. Klingt ja recht einfach. Ich bin also zur Fahrschule gegangen habe denen die Situation erklärt und meinen internationalen Führerschein vorgelegt. Wieder sagte man mir das es unnötig wäre einen tansanischen Führerschein zu machen und wieder erklärte ich warum ich einen tansanischen Führerschein benötigen würde.
Nach Durchsicht meiner Dokumente fragte man mich ob ich denken würde das ich die Fahrschule nötig hätte, die Fahrschule in Deutschland wäre doch sicherlich viel besser. Ich sagte ich ginge davon aus, das ich eine Theorieprüfung auf Anhieb bestehen würde, das ich seit 5 Jahren Auto fahren würde und das ich seit einem Monat problemlos Motorrad fahren würde. Man bot mir an direkt eine Theorieprüfung zu absolvieren, sollte ich diese bestehen, würde ich sofort meine Bestätigung bekommen, das ich erfolgreich die Fahrschule absolviert hätte.
Gesagt getan.
Die Prüfung erwies sich als recht einfach, mit meinem Theoriewissen aus der deutschen Fahrschule war ich deutlich überqualifiziert.
Nach bestandener Prüfung musste ich eine Stunde warten, dann gab es eine Bescheinigung über der Bestehen der Fahrschule und ab ging es wieder zum Ministerium.
Dort musste ich einen Personalbogen ausfüllen, es wurde Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht.
Das wars.
Danach hieß es nur noch warten.
Leider kam mir das Wochenende dazwischen, so dass ich meinen Führerschein erst am Montag in Empfang nehmen konnte.
Insgesamt hat die Prozedur ungefähr eine Woche gedauert.
Jetzt fahre ich mit einem tansanischen Führerschein durch die Gegend.
Bin gespannt wann ich meine erste Polizeikontrolle habe.

Montag, 5. November 2012

Field trips


Vom 31.10 bis zum 02.11 hatten wir bei KADETFU Besuch von der Vertreterin einer französischen NGO. Deren tansanische Zweigstelle befindet sich in Mwanza. Da eine Kooperation unserer beiden NGO´s angestrebt wird, wollten wir unserem Besuch einen Überblick über das Aktivitätsspektrum von KADETFU geben. Zu diesem Zweck wurde ein 3-tägiger field trip angesetzt.

Mittwochmorgen um 9Uhr war ein Meeting angesetzt. Typisch tansanisch, gab es erstmal eine ellenlange Vorstellungsrunde und einen Überblick über die Aktivitäten beider NGO`s.

Danach ging es dann los, raus aus Bukoba. Zuerst besuchten wir eine Schule, welche von KADETFU dabei unterstützt wird das Schulgelände nachhaltig zu verwalten und vor allen Dingen Bäume zu pflanzen. Zur Schule gehören eine kleine Baumschule und mehre kleine Baumplantagen.

Solche Besuchen laufen fast immer gleich ab. Hier mal eine Übersicht anhand des Beispiels unseres Besuchs bei der ersten Schule. Zuerst einmal wird man begrüßt. Wahlweise durch den Schuldirektor oder das gesamte Lehrerkollegium. Danach setzt man sich ins Büro des Direktors. Es folgt eine Vorstellungsrunde. Dann wird ein Überblick über die Aktivitäten der Schule gegeben und inwiefern KADETFU sie dabei unterstützt. Irgendwann geht man dann wieder raus und guckt sich die besagten Aktivitäten vor Ort an. Das waren im Beispielfall die Baumschule und die Baumplantagen. Dann gibt es eine kurze Verabschiedung und weiter geht es zum nächsten Projekt.

Das nächste Projekt war ein Landwirt, der auf chemische Pestizide, Dünger etc. verzichtet. Wir würden sagen ein Ökobauer. In Tansania nennt man das „organic farmer“. Zum düngen wird zB ganz klassisch Kuhdung verwendet. Der Erfolg war gut sichtbar. Ich habe während meines bisherigen Aufenthaltes noch keine größere Bananenpflanze gesehen!
Als Snack für Zwischendurch gab es dann eine Portion Grashüpfer.

Und schon ging es weiter zum nächsten Projekt. Wieder eine Schule. Wieder gepflanzte Bäume.

Weiter ging es auf einer recht abenteuerlichen Piste, vom Chef liebevoll „off-road street“ genannt. Eine Strasse war dort allerdings in keinster Weise zu erkennen. Wir sind einfach nur solange den Berg hinunter gefahren bis es absolut kein Weiterkommen gab. Dann sind wir ausgestiegen und haben den Rest der Strecke ca. 20Minuten lang zu Fuß zurückgelegt. Ziel war ein kleines Fischerdorf in einer Bucht. Dort hatte KADETFU einen Fischlande- und Verarbeitungsplatz und eine Toilette angelegt.
 
 
 
Die gefangenen Fische werden direkt nach dem Fang sortiert und bei entsprechender Größe direkt in einen Container mit Eis verfrachtet. Die Container werden dann per Schiff abgeholt und von einer Sammelstelle aus nach Europa exportiert. 
Während unseres Meetings mit den dort ansässigen Fischern hat es dann angefangen wie aus Eimern zu schütten. Da man in Tansania Regen auf eine gewisse Art und Weise fürchtet, verließen wir das Gebäude erst geschätzte 2 Stunden später, als der Regen aufgehört hatte und traten wieder den Rückweg an, diesmal den Berg hoch.

Auf dem Rückweg nach Bukoba haben wir dann als letzte Station noch ein Fischerdorf besichtigt. Dort beklagte man sich bitterlich über zurückgehende Fänge. Schuld wären die illegalen Fischer. Es dauerte eine Zeit bis ich verstand, wie das definiert ist. Ein illegaler Fischer ist ein normaler Fische, der zum fischen ein Netz verwendet, welches eine kleinere Maschenweite aufweist, als es der Fall sein sollte. Dadurch fängt er außer den großen Fischen auch die kleinen. Die kleinen haben somit nie die Chance groß zu werden. Da sich die kleinen allerdings problemlos verkaufen lassen, verdient der „illegale Fischer“ doppelt. Das beinahe jeder Fischer gleichzeitig illegaler Fischer ist und man sich quasi über sich selbst beschwert ist jedem bewusst, es hält einen allerdings nicht davon ab sich zu beklagen. Typisch tansanische „Logik“.

Damit war der erste Tag dann auch schon vorbei und es ging wieder zurück nach Bukoba.


Donnerstagmorgen ging es dann wieder um 8Uhr los. Zuerst fuhren wir zu einer Schule, in welcher KADETFU sogenannte ECOSAN-Toiletten gebaut hat. Das sind Toiletten die kein Wasser benötigen. Die Fäkalien werden in Containern aufgefangen, es wird Asche nach geschüttet, zur Geruchsneutralisation. Wenn der Container voll ist, wird er gelagert. Je nach Containergröße dauert es dann eine bestimmte Zeit, bis der Conteinerinhalt sich zu einem vorzüglichen Dünger entwickelt hat. Dieser wird dann auf der ebenfalls in der Schule angelegten Plantage für Nutzpflanzen und Bäume verteilt.
Diesselbe Art von Toilette haben wir dann direkt im Anschluss nochmal gesehen, diesmal allerdings in privater Nutzung bei einem Farmer, der den so entstandenen Dünger nutzt um seine Feldfrüchte zu düngen.

Danach ging es zu einem Strand, an dem KADETFU eine öffentliche Toilette gebaut hatte. Am Strand gibt es zusätzlich einen Fischlande- und Verarbeitungsplatz, sodass die dort arbeitenden Fischer ihre Notdurft nicht mehr wild verrichten müssen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anschließend fuhren wir zu einem Fischlande- und Verarbeitungsstelle die nicht genutzt wird. Problem ist hier wohl eine Unstimmigkeit zwischen Regierungsvertretern, den Fischern und einigen Privatpersonen. Die Landschaft dort war wirklich schön und ich hab im Anschluss an das Gespräch mit den Fischern noch einige Fotos geschossen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Von dort aus fuhren wir dann zu einer Aquakultur. Dort hat man sich auf Catfish spezialisiert. Die Anlage ist recht groß, verfügt über viele Naturteiche und sogar künstliche Aufzuchtbecken. Ein aufstrebendes Unternehmen, das beständig expandiert.









Da es mittlerweile Mittag war, fuhren wir ins nächstgrößere Dorf um dort in einem Hotel zu essen.

Mir ging es den ganzen Tag über schon nicht besonders gut, weshalb ich mich dazu entschied zurück nach Bukoba zu fahren und ein Krankenhaus aufzusuchen.
Der Malariatest war zum Glück negativ.

Somit verpasste ich den Rest des Tages und auch die Besichtigungen am Folgetag.
Zum Abschlussmeeting am Freitagnachmittag war ich dann wieder im Büro. Es gab eine Art Feedbackrunde und zum Abschluss wurden weitere gemeinsame Maßnahmen beschlossen.
Im Dezember geht es dann also weiter.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Essen.

Essen in Tansania ist immer so eine Sache...
Wenn wir an arme, afrikanische Länder denken, dann spult sich vor unserem inneren Auge ein Film ab dessen Hauptakteure hungernde Kinder sind.
Sicherlich wird es auch in Tansania Hunger geben. Ich selbst habe davon allerdings bis jetzt nichts mitgekriegt. Die Leute sind arm. Arm an materiellen Dingen und vor allen Dingen arm an Einkommen. Aber im Gegenzug dazu sind Lebensmittel nicht teuer. Man kriegt für wenige Euro eine Staude Kochbananen, davon kann sich eine normale Familie eine Woche ernähren.
Allgemein gibt es hier zwar eine gewisse Auswahl, was das Essen betrifft, zB Kochbananen, Cassawa, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Reis, Ugali und das alle nochmal in Variationen, trotzdem ist das normale Essen eher eintönig. 7 Tage die Woche Kochbananen mit Bohnen ist keine Seltenheit.
Nun gehört meine Gastfamilie zu den eher reicheren Leuten in Bukoba. Dadurch ist auch der Speisezettel etwas reichhaltiger. Es gibt nahezu jeden Tag Fleisch. Trotzdem ist das Essen für einen Europäer unglaublich eintönig.
Ich hatte schon oft davon gesprochen, das ich ja auch mal etwas kochen könnte. Da sich jetzt nach 3 Monaten andeutet, das ich bald ein eigenes Haus haben könnte und dementsprechend ausziehen werde, habe ich den heutigen Sonntag genutzt um das mal in die Tat umzusetzen.
Also habe ich eingekauft. Es sollte satt machen. Mal Abwechslung ins eintönige Essen bringen. Und ich sollte es selbst zubereiten können, mit den Mitteln die einem zur Verfügung stehen.
Eingekauft habe ich folgendes:
-Brot
-Eier
-Rinderwürstchen
aus der Küche habe ich folgendes benutzt:
-Sonnebblumenöl
-Salz
-Butter
dazu hatte ich noch eine Salami, die mir meine Eltern haben zukommen lassen. Danke an dieser Stelle! =)

Der Plan sah vor eine Art 2-Gänge-Menü vorzubereiten.
Erster Gang, Spiegelei-Würstchen-Brot. Zweiter Gang, Salami-Brot mit Rührei.
Klingt erstmal lasch, man sollte aber die tansanischen Verhältnisse im Hinterkopf behalten. So ist es zB absolut untypisch Brot zu essen, zumindest außerhalb der Teezeit.

Das Kochen selbst gestaltete sich dann nochmal als Herausforderung. Gekocht habe ich auf einem Gasherd, da man mir wohl nicht zugetraut hat auf Kohle zu kochen.
Außerdem hat man hinter meinem Rücken noch normales Essen vorbereitet. Und das trotz langer Diskussion vorher. Es ist diesen Leuten einfach nicht verständlich, das man etwas zubereitet, was auf Brot basiert und das auch noch satt machen soll.
Der Gasherd funktionierte soweit ganz gut, die Pfannen waren allerdings in einem etwas desolaten Zustand. Außerdem ist Eier wenden ohne Pfannenwender garnicht so einfach!
Zu guter letzt hat dann aber doch alles geklappt.
Ich war fertig mit meinen Vorbereitungen und hab zum Essen gerufen.
Ganz Ernst nahm man mich wohl immer noch nicht. Es dauert erstmal 10 Minuten bevor man am Tisch ist. Das Essen wird hier immer in sehr gut isolierten Töpfen ausgetischt, dadurch bleibt es ewig warm. Das das bei meinem "frischen" Essen nicht der Fall ist, war noch nicht so ganz durchgedrungen.
Jedenfalls tischte man dann zu meinem Ärger noch tansanisches Essen auf, mit der Begründung sonst würde man nicht satt.
Dann fing langsam aber sicher mein Triumphzug an.
Ich zeigte noch kurz, wie ich mir das Ganze vorstellte. Man nehme eine Scheibe Brot, drapiere darauf ein Spiegelei. Dann 4 Würstchen drauf, ein weiteres Spiegelei, mit einer Scheibe Brot abdecken. Guten Appetit!

Mehr als ein Brot hat niemand geschafft. Der zweite Gang mit der Salami blieb im Kühlschrank.
Die Verwunderung war groß. Sonst isst man immer 3 Teller mit einem riesigen Berg Kochbananen, jetzt passt nur ein "Brot" wie kann das sein?
Meine Erklärungsversuche sind glaube ich nicht so ganz angekommen.
Jedenfalls waren alle satt, das war ja mein Ziel. Es ist sogar noch was fürs Abendessen übrig.
Die Reaktionen waren auch durchweg positiv. Scheint also ein gelungenes Mittagessen gewesen zu sein! =)

Freitag, 26. Oktober 2012

Wasser? Fehlanzeige!

Ich bin gerade aufgewacht. Gehe ins Badezimmer. Drehe den Wasserhahn auf.
und es passiert?
Richtig. Nichts!
Auf meine Frage was denn mit dem Wasser los sein antwortet mein Gastbruder halb sachlich halb philosophisch. "Philippo, you know. Sometimes there is water. Sometimes there is no water."
Danke! :D
Ich hab mich dann mal auf die Suche nach Alternativen gemacht.
Das war das Ergebnis:

Im Hintergrund unsere neue Hausziege =)

Sonntag, 21. Oktober 2012

Karibu Uganda!

Ich war arbeitsbedingt für ein paar Tage in Uganda und habe währenddessen eine Art Mini-Reise-Tagebuch in meinen iPod getippt. Hier mal eine Abschrift davon.

16.10.12    20 Uhr
Die Geschwindigkeitsbegrenzungshubbel sind hier genauso schlim wie in Tansania. Aber es gibt Zebrastreifen. Kampala ist definitiv sehr europäisch! Mit Englisch kommt man anscheinend recht weit.

17.10.12    12 Uhr
Die Dusche in meinem Hotelzimmer is tatsächlich warm! Kampala ist heiß. Hab gerade ein Seminar hinter mir. Jezt fangen Meetings an. Die Leute sind meistens recht wichtig. Die Büros sind klimatisiert. State House, City Hall, Councelors,Ministers und Chairmen ohne Ende. Einladung zum Mittag- und zum Abendessen bekommen. Hoffe ich schaffe das heute überhaupt noch die anderen Freiwilligen zu treffen.
Lustige Szene bei der Einfahrt zum Gebäude wo das Prime Ministers Office drin ist:
Sicherheitsbeamte: "Where are you from?"
Chef: "From Tansania."
kritischer Blick vom Sicherheitsbeamten.
Chef:"Everything is from Tansania. The car is from Tansania. The engine is from Tansania. The fuel is from Tansania. All the people in the car are from Tansania. Even the mzungu is from Tansania!"
:D
Die Frau Parlamentarierin, mit der ich grade im Meeting sitze hat son asiatisches Hello Kitty-Handy, wenn die angerufen wird kriegt man nen epileptischen Anfall von den ganzen blitzenden LED´s die dann aufleuchten.

17.10.12    18 Uhr
Erste Fahrt mit einem ugandischen Taxi( das Gegenstück zum tansanischen Dalladalla) überlebt. Jetzt warte ich darauf, dass Miriam mich einsammelt und dann geht es zu einer Freiwilligenwohnung, wo ich dann erstmal bleibe.


















18.10.12    15 Uhr
Mit Miriam auf der Arbeit gewesen. JEEP ist wirklich interessant. Bin nicht in der Lage den Chef zu erreichen, da sowohl sein als auch mein Vodacom-Handy mit dem Netz in Uganda nicht so klarkommt.


18.10.12    18 Uhr
Kuchen essen bei New Yorks Kitchen. Ich bin voll!!! Hab den Chef immer noch nicht erreicht.

















19.10.12    11 Uhr

Warten vorm Tusky´s Supermarket in Ntinda, Kampala. Hoffe mal das der Chef mich bald einsammelt, da ich hier schon ne halbe Stunde in der Sonne sitze.
Chef sagte grad am Telefon, er sei in der Stadt, kann sich also erfahrungsgemäß noch hinziehen. Wenigstens konnte ich ihn das erste Mal überhaupt erreichen.
Gestern hat sich der Plan entwickelt, am 9.11.12 wieder nach Kampala zu kommen, da hier dann ein Sean Paul Konzert stattfindet, was wir mit vielen Freiwilligen besuchen wollen. In der Woche danach findet dann vermutlich direkt ein Seminar von KADETFU in Kampala statt. Bin mal gespannt ob das alles so klappt wie geplant.

19.10.12    16 Uhr
Nachdem ich über 4 Stunden gewartet habe und dabei einen schönen Sonnenbrand kassiert habe, haben mich Miriam und Fabian eingesammelt. Der Fahrer von JEEP hat mich zu einer Tankstelle gefahren, an der mein Chef auf mich gewartet hat. Das Auto ist in Reperatur, deswegen hat man mich auch nicht abgeholt.
Da es mittlerweile schon recht spät ist, fahren wir nicht wie geplant heute zurück. Sieht also nach ner weiteren Nacht im Hotel aus.

19.10.12    20 Uhr
Nach Stunden des Wartens machen wir uns jetzt endlich auf den Weg zum Hotel. Wird allerdings eine längere Fahrt werden, Abends gibts in Kampala immer immensen Stau. Wir stecken natürlich mittendrin.

19.10.12    22 Uhr
Wieder im Hotel. Haben zwischendurch angehalten um was zu essen. Der Chef wollte nen Watchman fürs Auto buchen. Da ich aber sowieso keinen Hunger hatte, bin ich stattdessen im Auto geblieben. Der Wagen stand noch nicht mal 2 Minuten, da hat jemand versucht, die Abdeckung von den Radschrauben zu klauen. Mir wurde ja quasi durchgehend erzählt, das Kampala so schrecklich sei, wegen den vielen Dieben. Hat sich irgendwie son bisschen bestätigt. Jetzt noch kurz duschen und dann schlafen. Morgen gehts um 8 los. Einkaufen und dann wieder zurück nach Bukoba.

20.10.12    16 Uhr
Wieder in Tansania. Immigration Office auf beiden Seiten der Grenze problemlos überstanden. Bin froh, wenn wir gleich Bukoba erreichen und ich mir den Reisestaub abduschen kann. Und dann wird erstmal der Sonnenbrand mit Apres Sun Lotion eingecremt!

Dienstag, 16. Oktober 2012

Karibu Uganda

Ich sitz grade im Büro.
Später wird mich der Fahrer einsammeln und dann gahts ab nach Uganda.
Erst nach Masaka, meinen Chef treffen und von dort aus weiter nach Kampala.
Dort ist ein Meeting, dessen Schwerpunkt auf dem Kagera-River liegt. Außerdem ein Seminar zum Thema Solarenergie.
Was genau ich mir darunter vorzustellen habe weiß ich noch nicht.
Eigentlich wollten wir um 7.30Uhr los. Dann wurde 10Uhr draus. Mittlerweile sind wir bei 12 angekommen.
Anscheinend benötigt das Auto eine Karte, um über die Grenze fahren zu dürfen.
Diese Karte will der Fahrer sich grade irgendwo besorgen.
Ich bin mal gespannt!