Vom 31.10 bis zum 02.11 hatten wir bei
KADETFU Besuch von der Vertreterin einer französischen NGO. Deren
tansanische Zweigstelle befindet sich in Mwanza. Da eine Kooperation
unserer beiden NGO´s angestrebt wird, wollten wir unserem Besuch
einen Überblick über das Aktivitätsspektrum von KADETFU geben. Zu
diesem Zweck wurde ein 3-tägiger field trip angesetzt.
Mittwochmorgen um 9Uhr war ein Meeting
angesetzt. Typisch tansanisch, gab es erstmal eine ellenlange
Vorstellungsrunde und einen Überblick über die Aktivitäten beider
NGO`s.
Danach ging es dann los, raus aus
Bukoba. Zuerst besuchten wir eine Schule, welche von KADETFU dabei
unterstützt wird das Schulgelände nachhaltig zu verwalten und vor
allen Dingen Bäume zu pflanzen. Zur Schule gehören eine kleine
Baumschule und mehre kleine Baumplantagen.
Solche Besuchen laufen fast immer
gleich ab. Hier mal eine Übersicht anhand des Beispiels unseres
Besuchs bei der ersten Schule. Zuerst einmal wird man begrüßt.
Wahlweise durch den Schuldirektor oder das gesamte Lehrerkollegium.
Danach setzt man sich ins Büro des Direktors. Es folgt eine
Vorstellungsrunde. Dann wird ein Überblick über die Aktivitäten
der Schule gegeben und inwiefern KADETFU sie dabei unterstützt.
Irgendwann geht man dann wieder raus und guckt sich die besagten
Aktivitäten vor Ort an. Das waren im Beispielfall die Baumschule und
die Baumplantagen. Dann gibt es eine kurze Verabschiedung und weiter
geht es zum nächsten Projekt.
Das nächste Projekt war ein Landwirt,
der auf chemische Pestizide, Dünger etc. verzichtet. Wir würden
sagen ein Ökobauer. In Tansania nennt man das „organic farmer“.
Zum düngen wird zB ganz klassisch Kuhdung verwendet. Der Erfolg war
gut sichtbar. Ich habe während meines bisherigen Aufenthaltes noch
keine größere Bananenpflanze gesehen!
Als Snack für Zwischendurch gab es
dann eine Portion Grashüpfer.
Und schon ging es weiter zum nächsten
Projekt. Wieder eine Schule. Wieder gepflanzte Bäume.
Weiter ging es auf einer recht
abenteuerlichen Piste, vom Chef liebevoll „off-road street“
genannt. Eine Strasse war dort allerdings in keinster Weise zu
erkennen. Wir sind einfach nur solange den Berg hinunter gefahren bis
es absolut kein Weiterkommen gab. Dann sind wir ausgestiegen und
haben den Rest der Strecke ca. 20Minuten lang zu Fuß zurückgelegt.
Ziel war ein kleines Fischerdorf in einer Bucht. Dort hatte KADETFU
einen Fischlande- und Verarbeitungsplatz und eine Toilette angelegt.
Während unseres Meetings mit den dort
ansässigen Fischern hat es dann angefangen wie aus Eimern zu
schütten. Da man in Tansania Regen auf eine gewisse Art und Weise
fürchtet, verließen wir das Gebäude erst geschätzte 2 Stunden
später, als der Regen aufgehört hatte und traten wieder den Rückweg
an, diesmal den Berg hoch.
Auf dem Rückweg nach Bukoba haben wir
dann als letzte Station noch ein Fischerdorf besichtigt. Dort
beklagte man sich bitterlich über zurückgehende Fänge. Schuld
wären die illegalen Fischer. Es dauerte eine Zeit bis ich verstand,
wie das definiert ist. Ein illegaler Fischer ist ein normaler Fische,
der zum fischen ein Netz verwendet, welches eine kleinere
Maschenweite aufweist, als es der Fall sein sollte. Dadurch fängt er
außer den großen Fischen auch die kleinen. Die kleinen haben somit
nie die Chance groß zu werden. Da sich die kleinen allerdings
problemlos verkaufen lassen, verdient der „illegale Fischer“
doppelt. Das beinahe jeder Fischer gleichzeitig illegaler Fischer ist
und man sich quasi über sich selbst beschwert ist jedem bewusst, es
hält einen allerdings nicht davon ab sich zu beklagen. Typisch
tansanische „Logik“.
Damit war der erste Tag dann auch schon
vorbei und es ging wieder zurück nach Bukoba.
Donnerstagmorgen ging es dann wieder um
8Uhr los. Zuerst fuhren wir zu einer Schule, in welcher KADETFU
sogenannte ECOSAN-Toiletten gebaut hat. Das sind Toiletten die kein
Wasser benötigen. Die Fäkalien werden in Containern aufgefangen, es
wird Asche nach geschüttet, zur Geruchsneutralisation. Wenn der
Container voll ist, wird er gelagert. Je nach Containergröße dauert
es dann eine bestimmte Zeit, bis der Conteinerinhalt sich zu einem
vorzüglichen Dünger entwickelt hat. Dieser wird dann auf der
ebenfalls in der Schule angelegten Plantage für Nutzpflanzen und
Bäume verteilt.
Diesselbe Art von Toilette haben wir dann direkt im Anschluss nochmal gesehen, diesmal allerdings in privater Nutzung bei einem Farmer, der den so entstandenen Dünger nutzt um seine Feldfrüchte zu düngen.
Diesselbe Art von Toilette haben wir dann direkt im Anschluss nochmal gesehen, diesmal allerdings in privater Nutzung bei einem Farmer, der den so entstandenen Dünger nutzt um seine Feldfrüchte zu düngen.
Danach ging es zu einem Strand, an dem
KADETFU eine öffentliche Toilette gebaut hatte. Am Strand gibt es
zusätzlich einen Fischlande- und Verarbeitungsplatz, sodass die dort
arbeitenden Fischer ihre Notdurft nicht mehr wild verrichten
müssen.
Da es mittlerweile Mittag war, fuhren
wir ins nächstgrößere Dorf um dort in einem Hotel zu essen.
Mir ging es den ganzen Tag über schon
nicht besonders gut, weshalb ich mich dazu entschied zurück nach
Bukoba zu fahren und ein Krankenhaus aufzusuchen.
Der Malariatest war zum Glück negativ.
Der Malariatest war zum Glück negativ.
Somit verpasste ich den Rest des Tages
und auch die Besichtigungen am Folgetag.
Zum Abschlussmeeting am Freitagnachmittag war ich dann wieder im Büro. Es gab eine Art Feedbackrunde und zum Abschluss wurden weitere gemeinsame Maßnahmen beschlossen.
Im Dezember geht es dann also weiter.
Zum Abschlussmeeting am Freitagnachmittag war ich dann wieder im Büro. Es gab eine Art Feedbackrunde und zum Abschluss wurden weitere gemeinsame Maßnahmen beschlossen.
Im Dezember geht es dann also weiter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen